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FWG bringt das Projekt mit Infoabend wieder auf die Tagesordnung

"Gibt es da was neues?", "Tut sich da noch was?" - Mit Fragen wie diesen wurden Vertreter der Freien Wählergemeinschaft Bad Reichenhall in letzter Zeit zum Thema Saalachwelle oft konfrontiert. Da man öffentlich zu dem Thema in letzter Zeit in der Tat nicht viel gehört hat, die Realisierung aber immer  noch ein Wunsch vieler Reichenhaller ist, hat die FWG die Saalachwelle vergangenen Montag bei ihrem monatlichen Informationsabend auf die Tagesordnung gesetzt.

Die Ideengeber und Initiatoren der Saalachwelle, Margot Zeitvogel-Schönthier und Holger Schönthier, sprachen auf Einladung der FWG in den voll und auch mit jungen Bürgern besetzen Ratsstuben des Bürgerbräus über den aktuellen Stand der Dinge. Die anwesenden Bürger und Vertreter der FWG zeigten sich dabei überrascht über den Stand der Dinge. So liegt der Stadt Bad Reichenhall seit einiger Zeit eine Machbarkeitsstudie vor, welche die Realisierung des Projekts ein Stück näher gebracht hat. Gewusst haben davon selbst die Stadträte nichts.

Zur Erinnerung wurde zunächst eine kleine Chronik des Projektes aufgestellt: Bereits im Jahre 2012 schufen Margot Zeitvogel-Schönthier und Holger Schönthier die Idee der Saalachwelle. Befinden soll sich diese im letzten Abschnitt des rund 600 Meter langen Saalachkanals, welcher vom Saalachkraftwerk bis zur Einmündung in die Saalach reicht. 21 Meter breit und bis zu 1,50 Meter hoch soll die Saalachwelle sein und hätte damit laut den Initiatoren einen Einmaligkeitswert. "Dies wäre eine extra geniale Welle", so Holger Schönthier wörtlich in seinen einleitenden Worten. Bereits bestehende Wellen in München oder auch in Salzburg könnten mit den Maßen in Bad Reichenhall nicht einmal ansatzweise mithalten. Weltweit hatten Surfer nach Bekanntwerden ihre Begeisterung für die Pläne gezeigt und es enstand in der Szene eine regelrechte Euphorie, auch überregionale Medien hatten das Thema aufgegriffen. Das Problem an der ganzen Sache: Eigentümer des Saalachkanals ist die DB Energie AG, welche das Saalachkraftwerk betreibt. Hier musste zunächst geklärt werden, ob die Saalachwelle eine mögliche Beeinträchtigung des Kraftwerkbetriebes darstellen würde. Und dies zieht sich nun schon seit längerer Zeit, zumal am Kraftwerk inzwischen auch Umbaumaßnahmen vonstatten gegangen sind.

Seit zweieinhalb Monaten liegt nun laut Schönthier eine Machbarkeitstudie bei der Stadt Bad Reichenhall. Diese Studie hält die Auswirkungen der Saalachwelle auf das Saalachkraftwerk für gering und dies selbst auch nur in bestimmten Hochphasen des Betriebes. Damit wären weitere Schritte für das Projekt ermöglicht. Für die Weiterleitung der Machbarkeitstudie an die DB Energie AG - welche die Ergebnisse der Studie dann noch prüfen müsste - ist die Stadt Bad Reichenhall zuständig, welche die Studie auch finanziert hat. Vom nun schon längeren Vorliegen dieser Studie wussten zumindest die Stadträte der FWG nichts, was am Infoabend deutlich zu vernehmen war, indem sie ihre Verwunderung hierüber ausdrückten. Somit sagten FWG Fraktionssprecher Gerhard Fuchs und FWG Stadtrat Friedrich Hötzendorfer auch umgehend zu, bei der Stadt entsprechend nachzufassen. Inzwischen ist dies geschen. Die Antwort aus dem Rathaus: Die Studie wurde der DB Energie AG vorgelegt und liegt dort nun zur weiteren Prüfung.

Über diese neue Nachricht der durchaus positiven Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zeigten sich viele Zuhörer des Vortrages sehr erfreut, ist dies doch ein weiterer entscheidender Schritt in Richtung Realisierung, während man das Projekt schon eingeschlafen gesehen hatte.

In der Diskussions- und Fragerunde wurde vor allem die enorm lange Dauer des ganzen Verfahrens bemängelt, während doch ähnliche Pläne für eine künstliche Welle  - beispielsweise in Traunstein - wesentlich schneller voranschreiten. Am mangelnden Engagement der Initiatoren liegt das sicher nicht, wie an dem Infoabend sehr deutlich wurde. Vielmehr fehlt in Bad Reichenhall womöglich noch der "nötige Ruck durch die ganze Stadt" für das Projekt, meinte ein Diskussionsteilnehmer.
Auch die Frage der Finanzierung des Projektes wurde in Richtung der Initiatoren gestellt. Man habe hierfür bereits einige Geldgeber finden können. Nur natürlich seien diese nicht ewig hinzuhalten und verständlicher Weise würden diese Fortschritte sehen wollen. Ob und in welcher Höhe Gelder aus der öffentlichen Hand benötigt werden würden, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. Vielmehr werde es sich aber hier um Fördergelder aus überregionalen Töpfen handeln. Um weitere Planungen vorantreiben zu können, benötige man aber auch von der DB Energie AG und der Stadt Bad Reichenhall Planungssicherheit in Form von positiven Signalen, was die Genehmigungsfähigkeit des Projektes angehe.
Die Betreibung der Anlage würden die Initiatoren selbst übernehmen, welche hierfür die Gründung einer GmbH anstreben.

Für den interessanten Vortrag bedankte sich die stellvertretende FWG-Ortsvorsitzende Gisela Kaniber, welche den berufsbedingt abwesenden Vorsitzenden Hans-Jürgen Frankenbusch vertrat. Hervor hob sie auch das "großartige Engagement" der beiden Votragenden. Allgemeiner Tenor am Ende des Abends war dann: "Das wäre ein Standort, der besser nicht sein kann." Und die Initiatoren zeigten sich glücklich, dass nach längerer Zeit eine politische Gruppierung mal wieder Interesse für ihr Projekt zeigte und nachgehakt hat.

Die FWG Bad Reichenhall steht dem Projekt Saalachwelle sehr positiv gegenüber, "wenn die Finanzierung und Betrieb gesichert sind", so FWG-Pressesprecher Stefan Wieneke im Nachgang des Infoabends. Durch den abgehaltenen Informationsabend sei man diesbezüglich aber zuversichtlich und werde nun bei der Stadt Bad Reichenhall zeitnah wieder nachhaken, welche weiteren Schritte wann und wie unternommen werden.

Gingen alle mit positiver Stimmung aus dem Abend (von links): Holger Schönthier, stv. FWG-Vorsitzende Gisela Kaniber, FWG-Fraktionssprecher Gerhard Fuchs und Margot Zeitvogel-Schönthier.

Gingen alle mit positiver Stimmung aus dem Abend (von links): Holger Schönthier, stv. FWG-Vorsitzende Gisela Kaniber, FWG-Fraktionssprecher Gerhard Fuchs und Margot Zeitvogel-Schönthier.

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Karin Freyer

Karin Freyer
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